Wahlanalyse der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019

Die Qual nach der Wahl!


Hallo liebe Freunde der Union und sonst interessierte Individuen.


Nachfolgend einige Analysen von mir zu unserer Kommunalwahl in Großrinderfeld. Da ich fast bis zum Schluss der öffentlichen Auszählung im Rathaus Großrinderfeld beiwohnte, bin ich in der Lage, mit Eindrücken aus erster Hand den folgenden Vortrag etwas aufzulockern.


I. Gemeinderatswahl:


An der Wahl nahmen 2.321 von 3.331 wahlberechtigten Bürger teil. Die Wahlbeteiligung lag daherbei 69,6 %. Mit 926 von 1.278 Wählern lag die Wahlbeteiligung im Ortsteil Großrinderfeld am höchsten (72,4%) und – wie bereits regelmäßig Tradition – im Ortsteil Gerchsheim mit 797 von 1.204 Wahlberechtigten am Niedrigsten (66,1%).

Potenzialausschöpfung

Für den Gemeinderat hatte man 17 Stimmen, die man an 17 Kandidaten vergeben konnte – man konnte freilich auch nur eine Stimme vergeben, um einen gültigen Stimmzettel zu produzieren. Ein Stimmzettel war komplett ungültig, wenn mehr als 17 Stimmen vergeben wurden sowie wenn Beleidigungen darauf erschienen. Letzteres leider ist ein auch in unseren eher familiär anmutenden Dorfgemeinschaften ein eingesetztes Mittel, um persönlichen Unmut zu verbreiten, allerdings die nicht gelittenen Leute dennoch an der Macht zu lassen, da man ja seine Stimmen dadurch verschwendete. Naja Wahlberechtigung heißt ja nicht unbedingt staatsbürgerliche Reife. Glücklicherweise war es keine allzu große Anzahl dieser ungültigen Stimmzettel. Hier empfehle ich sich selbst aufstellen zu lassen, um die Dinge besser voranzutreiben als die nichtgewünschten und daher beleidigten Personen.
Ja die total ungültigen Stimmzettel…
Diese werden erfasst und als solche veröffentlicht. Es waren 202. Wie in den vorherigen Wahlen zeichnen sich die Großrinderfelder mit mehr ungültigen Stimmenzettel (104) als alle anderen Ortsteile zusammen aus.
Kommen wir zur Ausschöpfung des Wahlrechts. Bei 17 möglichen Stimmen pro Wahlberechtigten hätte die Gesamtgemeinde ein Potenzial von 56.627 Stimmen gehabt. Es gingen jedoch lediglich 2.321 Bürgerinnen, Bürger und sonstige Individuen mit Bürgerrecht zur Wahl, von denen jedoch lediglich 2.119 gültige Stimmzettel abgaben. Dies wären 36.023 Stimmen gewesen. Allerdings wurden lediglich 29.391 gültige Stimmen gezählt! Somit wurden 6.632 mögliche Stimmen nicht vergeben, das macht einen Ausschöpfungsgrad von 81,5 %! Interessant ist insoweit die Frage, ob freiwillig oder unfreiwillig.Gewiss gab es bewusste Entscheidungen der Wählenden ihr Stimmpotenzial nicht auszuschöpfen. Auffällig ist allerdings für den Ortsteil Großrinderfeld die hohe Anzahl teilungültiger Stimmzettel.
Was ist das denn?
Nun, dahinter steckt die unechte Teilortswahl! In Großrinderfeld (wie auch im Ortsteil Gerchsheim) sind 6 Sitze zu vergeben. Dies bedeutet, dass
man als Großrinderfelder – im Gegensatz zu den kleinen Ortsteilen Schönfeld und Ilmspan – alle 17 Stimmen auf Kandidaten aus dem eigenen Ortsteil verteilen konnte (und zwar in der Kombination 3-3-3-3-3-2).
Leider trat der Fehler auf, dass der geneigte Wähler mehr Personen als 6 Personen mit Stimmenversah, jedoch nicht die Gesamtstimmenzahl von 17 überschritt und einer zulässigen Anzahl von Kandidaten aus anderen Ortsteilen mit Stimmen versah.
Über die Gründe kann ich nur Vermutungen anstellen, halte es aber für wahrscheinlich, dass die entsprechenden Wähler glaubten, pro Liste bis zu 6 Personen mit Stimmen versehen zu können. Dies kann dadurch hervorgerufen werden, dass die Listen beim Wahlzettel nebeneinander abtrennbar angebracht sind und über jedem Listenanteil eben steht, dass man bis zu 6 Personen mit Stimmen versehen könne.
Dies ist jedoch nicht der Fall!
Wenn ich zum Beispiel aus jeder Liste zwei Kandidaten wählen will kann ich eine nehmen, diese Listevon den anderen abtrennen und die gewünschten aber noch nicht darauf gedruckten Kandidaten aus den anderen Listen abschreiben und unten anfügen. Danach muss dann die Stimmenzahl zwingend hinter dem Namen eingetragen werden. Ich kann aber auch das gesamte Papier abgeben und jeden Kandidaten an der Stelle, wo er abgedruckt ist mit einer zulässigen Anzahl von Stimmen versehen.
Leider wurden im Ortsteil Großrinderfeld oftmals 7 oder 8 Kandidaten mit Stimmen versehen. Das macht zunächst den Gesamtstimmzettel nicht ungültig, wenn in einem anderen Ortsteil zum Beispiel ein anderer Kandidat eine (oder bis zu 3) Stimme(n) erhielt. Dies kam relativ häufig vor. Dann wurde nur der Ortsteil Großrinderfeld genullt/für ungültig erklärt. Die Stimmen für den Auswärtigen gingen jedoch als gültige Stimmen in die Wertung mit ein und der Stimmzettel wurde insgesamt als gütig verzeichnet.
Ich schätze, dass zumindest die Hälfte der nicht ausgeschöpften Stimmen der gültigen Stimmzettel auf teilungültigen Stimmzetteln beruht – somit, dass Fehler gemacht wurden.
Im Gespräch mit meinen Mitbürgern stellte ich ferner fest, dass es durchaus Missverständnisse gab,was dazu führte dass man versehentlich seine 17 Stimmen nicht ausgeschöpft hat. Dies ist allerdings mangels Verschriftlichung auf dem Stimmzettel nur durch nachträgliche Befragungen der Wähler möglich, um dieses Phänomen statistisch zu erfassen.

 

Kommen wir nun zu den nackten Fakten:


Großrinderfeld: 822 gültige Stimmzettel und 11.484 gültige Stimmen (von 13.974 möglichen,
somit Lücke: 2.490– Ausschöpfungsgrad 82%)
Gerchsheim: 716 gültige Stimmzettel und 10.117 gültige Stimmen (von 12.172 möglichen,
somit Lücke: 2.055– Ausschöpfungsgrad 83%)
Schönfeld: 363 gültige Stimmzettel und 4.789 gültige Stimmen (von 6.171 möglichen,
somit Lücke: 1.382 – Ausschöpfungsgrad 77%)
Ilmspan: 218 gültige Stimmzettel und 3.001 gültige Stimmen (von 3.706 möglichen,
somit Lücke: 705 – Ausschöpfungsgrad 81%).


Da bei den kleinen Ortsteilen zu beobachten war, dass bewusst weniger Stimmen nach außen gingenals möglich, kam es vor allem in Großrinderfeld zu einer hohen unfreiwilligen Verlustrate durch Teilungültigkeit der Stimmen, durch Wahl von zu vielen Kandidaten im eigenen Ortsteil.
Da dieses Phänomen der hohen Zahl ungültiger und Teilungültiger Stimmzettel bereits in den vorangegangen Kommunalwahlen auftrat – trotz ausführlicher Hinweise durch die Gemeindeverwaltung im Amtsblatt sowie durch alle teilnehmenden Listen in Ihren Handreichungen oder im Internet – bleibt für mich die Schlussfolgerung, dass die betroffene Bürgerschaft (die unbewusst falsch wählenden!) sich nicht oder nachlässig informierte. Dies ist bedauerlich.
Ob es auch am mangelnden Besuch der Wahlveranstaltungen der jeweiligen Listen lag, kann man ebenfalls vermuten. Dort wurden die Modalitäten ebenfalls – zumindest bei unseren Veranstaltungen – intensiv dargelegt. Jedenfalls herrscht eine auffällige Diskrepanz zwischen  erfreulich hoher Wahlbeteiligung gegenüber dem Besuch der Wahlveranstaltungen aller Listen sowie der lediglich zweistelligen Anzahl der Besuche dieser Hompage. Die Anzahl der Besucher der IMBMedien
entzieht sich hierbei meiner Kenntnis.


Daher mein Appell an alle Willigen für das nächste Mal: Fragen kann Antwort und Erkenntnis
bringen!

 

II. Wieso gingen die Wahlen eigentlich so aus wie sie ausgingen?


Dies ist nur für den Kenner KEIN Mysterium. Da ich von mir zu behaupten vermag, mich
auszukennen, füge ich einige Erläuterungen an.


1. Das Wahlsystem an sich:
Vgl. https://www.kommunalwahl-bw.de/auszaehlung_kommunalwahl.html:
Zur Ermittlung dieses Verhältnisses werden die Stimmenzahlen aller Bewerber des jeweiligen Wahlvorschlages zu einer Gesamtstimmenzahl dieses Wahlvorschlages addiert. Die Gesamtstimmenzahlen aller Wahlvorschläge werden dann nacheinander durch 1, 3, 5, 7, 9, 11 usw. geteilt. Von diesen Zahlen werden die höchsten Zahlen ausgesondert, und zwar so viele, wie Sitze zu vergeben sind. Jeder Wahlvorschlag erhält so viel Sitze, wie Höchstzahlen auf ihn entfallen. Sind Höchstzahlen gleich, entscheidet das Los.)
a. OBERVERTEILUNG
Zunächst wird eine Sitzverteilung zwischen den LISTEN nach dem Höchstzahlverfahren nach Sainte-Laguë/Schepers für alle 17 Sitze für die Gesamte Gemeinde durchgeführt. Die sogenannte Oberverteilung.

Das macht dann für die Gemeinde Großrinderfeld bei dem Wahlergebnis und 17 Sitzen insgesamt:

 

Stimmen

 

13290

10702

5399

Sitze

 

IMB 8

CDU 6

FW 3

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

1

1

13290

10702

5399

3

2

4430

3567,33333

1799,66667

5

3

2658

2140,4

1079,8

7

4

1898,57143

1528,85714

771,285714

9

5

1476,66667

1189,11111

599,888889

11

6

1208,18182

972,909091

490,818182

13

7

1022,30769

823,230769

415,307692

15

8

886

713,466667

359,933333

 

 

Damit stand fest wie viel Sitze jede Liste nach der Oberverteilung erhalten würde.

b. Die ORTSTEILE werden in ihrer Aufteilung nach dem selben Wahlprinzip wegen
der Teilortswahl einzeln mit den dort befindlichen Sitzen zugeteilt.

 

Großrinderfeld

 

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

6

Stimmen

 

3909

5416

3833

Letze Zahl die zieht

1277,66667

   

IMB 2

CDU 2

FW 2

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

3909

5416

3833

   

3

2

1303

1805,33333

1277,66667

   

5

3

781,8

1083,2

766,6

   

7

4

558,428571

773,714286

547,571429

   

9

5

434,333333

601,777778

425,888889

   

 

 

Gerchsheim

 

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

6

Stimmen

 

7818

2362

0

Letze Zahl die zieht

868,666667

   

IMB 5

CDU 2

FW 0

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

7818

2362

0

   

3

2

2606

787,333333

0

   

5

3

1563,6

472,4

0

   

7

4

1116,85714

337,428571

0

   

9

5

868,666667

262,444444

0

   

11

6

710,727273

214,727273

0

   

13

7

601,384615

181,692308

0

   

 

 

 

Schönfeld

 

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

3

Stimmen

 

1563

701

1566

Letze Zahl die zieht

701

   

IMB 1

CDU 1

FW 1

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

1563

701

1566

   

3

2

521

233,666667

522

   

5

3

312,6

140,2

313,2

   

7

4

223,285714

100,142857

223,714286

   

 

 

 

 

Ilmspan: In Ilmspan standen nur Kandidaten der CDU-Liste zur Wahl, so dass 2 Sitze an die CDU gingen.


Das ergab insgesamt ebenfalls 8 Sitze für die IMB, 6 Sitze für die CDU und 3 Sitze für die Freien Wähler.
Zunächst werden diese Sitze aus den Ortsteilen zugeteilt, das heiß z.B. die beiden Kandidaten der CDU im OT Großrinderfeld mit den meisten persönlichen Stimmen erhielten die 2 im OT Großrinderfeld je einen Sitz, das wären meine bescheidene Wenigkeit mit 1.382 Stimmen sowie Julian Michelbach mit 977 Stimmen. Dabei bleibt außer Acht, dass zum Beispiel in Gerchsheim ein Listenkandidat mehr Stimmen hatte als Julian.
Daher kam es dazu, dass die CDU, der in Schönfeld ein Sitz zustand, mit Rolf Freidhof einen Kandidaten mit relativ wenig eigenen Stimmen in den Gemeinderat brachte, da er die meisten aller Kandidaten auf unserer Liste für den Ortsteil Schönfeld erhielt. Dazu unten mehr.
Man merke sich:
Erst die Liste mit der SUMME aller Stimmen – diese sorgt für die Zahl der Sitze der Liste.
Dann erst die persönliche Stimmenzahl der einzelnen Kandidaten.


EXKURS: Ausgleichssitze (fielen diese Wahlen NICHT an).
Fallen die Zahlen der Sitze in den einzelnen Ortsteilen zusammen genommen anders aus als bei der
Oberverteilung, dann gibt es Ausgleichssitze.
Beispiel I:
Hätte die CDU (z.B. weil 200 Stimmen weniger) in Schönfeld zu Lasten der FW keinen Sitz bekommen und die FW dort 2 (da drei Stimmen mehr als die IMB), hätten diese insgesamt 4 Sitze errungen. Dieser stehen nach der Oberverteilung jedoch nur 3 zu. Daher hätte man dann die anderen Listen soweit aufgefüllt bis der 4. und letzte Sitz der FW erreicht worden wäre. Dessen Teiler muss dann der niedrigste sein, im Beispiel 771,285714. Da die anderen Listen noch höhere Summen haben, würde dann die IMB einen und die CDU (die ja dann nur 5 in alles Ortsteilen zusammen erhalten hätte) 2 Ausgleichssitze erhalten. Diese Auffüllung hätte dann die Kandidaten mit den meisten Stimmen nicht aus einem Ortsteil, sondern von der Gesamtliste betroffen.

 

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

20

Stimmen

 

13290

10502

5399

Letze Zahl die zieht

771,285714

   

IMB

CDU

FW

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

13290

10502

5399

   

3

2

4430

3500,66667

1799,66667

   

5

3

2658

2100,4

1079,8

   

7

4

1898,57143

1500,28571

771,285714

   

9

5

1476,66667

1166,88889

599,888889

   

11

6

1208,18182

954,727273

490,818182

   

13

7

1022,30769

807,846154

415,307692

   

15

8

886

700,133333

359,933333

   

17

9

781,764706

617,764706

317,588235

   

 

 

 

 

(Konkret hätten für die IMB Christof Eisele und für uns von der CDU Christian Leibold und Caroline
Lang einen Ausgleichssitz erhalten)


Beispiel II
Wäre statt dessen (Beispiel I) in Gerchsheim an die IMB 200 Stimmen weniger und an uns 200 Stimmen mehr gegangen, hätten wir 2 Sitze direkt in Gerchsheim erhalten somit insgesamt 7 und einen mehr als uns nach der Oberverteilung zugestanden hätte, wäre der 7. Sitz für die CDU NICHT mehr ausgeglichen worden, da die anderen Listen keinen höheren Teiler mehr hatten als 823,230769, der hätte ausgeglichen werden müssen.

 

             

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

18

Stimmen

 

13290

10702

5399

Letze Zahl die zieht

823,230769

   

IMB

CDU

FW

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

13290

10702

5399

   

3

2

4430

3567,33333

1799,66667

   

5

3

2658

2140,4

1079,8

   

7

4

1898,57143

1528,85714

771,285714

   

9

5

1476,66667

1189,11111

599,888889

   

11

6

1208,18182

972,909091

490,818182

   

13

7

1022,30769

823,230769

415,307692

   

15

8

886

713,466667

359,933333

   

17

9

781,764706

629,529412

317,588235

   

19

10

699,473684

563,263158

284,157895

   

 

 

Man sieht, dass kleine Schwankungen eine große Wirkung haben können auf die Sitzzuteilung nach diesem System. Es bevorzugt nämlich die kleinen Parteien/Listen für den jeweils ersten Sitz der zu erringen wäre: siehe das Ortsteilergebnis in Schönfeld zu unseren Gunsten – hätten wir dort keinen
Sitz direkt gewonnen, sondern die FW, hätte die CDU – Liste dennoch einen Sitz mehr erhalten über die Gesamtverteilung…


Hätte es in Schönfeld 6 Sitze zu vergeben gehabt, hätte die CDU auch nur den einen Sitz erhalten wie bereits jetzt:

 

   

IMB

CDU

FW

   

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

6

Stimmen

 

1563

701

1566

Letze Zahl die zieht

313,2

   

IMB

CDU

FW

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

1563

701

1566

   

3

2

521

233,666667

522

   

5

3

312,6

140,2

313,2

   

 

 

Beispiel III
Wie Beispiel I (CDU in Schönfeld 200 weniger) aber die IMB 4 Stimmen mehr, somit einen mehr als die Freien Wähler in Schönfeld:

 

             

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

3

Stimmen

 

1567

501

1566

Letze Zahl die zieht

522,333333

   

IMB

CDU

FW

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

1567

501

1566

   

3

2

522,333333

167

522

   

 

 

 

 

Somit erhielte die IMB einen zusätzlichen und die CDU einen weniger.
Das macht dann in Bezug auf die Gesamtverteilung:

 

             

Liste

 

Liste 1

Liste 2

Liste 3

Zu vergebende Sitze

19

Stimmen

 

13290

10502

5399

Letze Zahl die zieht

781,764706

   

IMB

CDU

FW

   

Divisor

Anzahl Sitze

Liste 1

Liste 2

Liste 3

   

1

1

13290

10502

5399

   

3

2

4430

3500,66667

1799,66667

   

5

3

2658

2100,4

1079,8

   

7

4

1898,57143

1500,28571

771,285714

   

9

5

1476,66667

1166,88889

599,888889

   

11

6

1208,18182

954,727273

490,818182

   

13

7

1022,30769

807,846154

415,307692

   

15

8

886

700,133333

359,933333

   

17

9

781,764706

617,764706

317,588235

   

19

10

699,473684

552,736842

284,157895

   

 

 

Hier würde dann lediglich die CDU zwei Ausgleichsitze erhalten (die oben genannten Personen)

 

FAZIT:
Bei diesen Wahlen gab es jedoch keine Ausgleichssitze. Das spricht dafür, dass es zwar Listen intern Verwerfungen gibt, jedoch insgesamt die Sitze für die Listen schon gerecht verteilt wurden. Der Grund für die Listen-internen Verwerfungen liegt an der Unechten Teilortswahl mit der Garantie der Sitzzahlen für die kleinen Ortsteile und ist somit aus meiner persönlichen Sicht hinzunehmen. Andernfalls könnte es dazu kommen, dass die kleinen Ortsteile Gefahr laufen vollständig leer
auszugehen.


III. Wer wählte wohin…. Mythen und reale Zahlen


Wie war es nun bei den kleinen Ortsteilen:
Die Wähler beiden kleinen Ortsteile sind gezwungen – wollten Sie ihre gesamten 17 Stimmen vergeben – Bewerber aus den anderen Ortsteilen zu wählen, denn bei 3 bzw. Kandidaten können ja lediglich 9 bzw. 6 Stimmen im eigenen Ortsteil verbleiben. Selbst wenn die kleinen zusammen ein Gleichgewicht gegenüber den großen Ortsteilen bilden wollten, müssten dorthin 2 Stimmen gehen, wollte man keine verfallen lassen.

Von Schönfeld gingen 646 Stimmen nach Ilmspan, während umgekehrt von Ilmspan nach Schönfeld 467 Stimmen vergeben wurden. Angesichts der allerdings verschiedenen gültigen abgebbaren Stimmen in den Ortsteilen gingen von Schönfeld nach Ilmspan 13,5% der abgegebenen Stimmen. Von Ilmspan gingen 15,5 % der abgegebenen Stimmen nach Schönfeld.
Zu bemerken wäre noch, dass die Ilmspaner von den 3001 gültigen Stimmen 879 im eigenen Dorf ließen, demnach 29,3%. Aufgrund der Limitierung auf maximal 6 Stimmen pro Wähler (2x3) für das eigene Dorf wären bei 218 wählenden Bürgern 1308 für das eigene Dorf möglich gewesen. Dies wurde mit 879 Stimmen zu 67,2% ausgenutzt.
In Schönfeld hätte man bei 363 wählenden Bürgern maximal 3267 Stimmen im Dorf lassen können.
Tatsächlich verblieben in Schönfeld 2056 und damit 62,9%.


Die Großen OT:
In den Großen Ortsteilen Großrinderfeld und Gerchsheim sind 6 Personen zu wählen. Man konntedamit alle 17 Stimmen durch Häufelung/Kumulieren im eigenen Ort lassen und diese mit 5x 3 und einmal 2 Stimmen auf einheimische Kandidaten verteilen.

In den großen Ortsteilen kam es – vermutlich für viele überraschend – dazu, dass 1491 Stimmen von Gerchsheim auf Kandidaten in Großrinderfeld entfielen und somit 14,7 % der von den Gerchsheimern 10117 abgegebenen Stimmen.
In Großrinderfeld wurden 11484 gültige Stimmen abgegeben, von denen lediglich 1173 und somit
10,2% nach Gerchsheim gingen.
Somit wurden von den Gerchsheimer Wählern 10117 Stimmen vergeben von denen eine erkleckliche Anzahl in die anderen Ortsteile floss. Da auch nach Gerchsheim Stimmen flossen, entfielen auf die 8 Gerchsheimer Kandidaten (2x CDU end 6x IMB) insgesamt 10180 Stimmen – somit ein Nettogewinn von 61 Stimmen – trotz der Tatsache, dass die kleinen Ortsteile ja hinaus wählen mussten – bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten.
Der Ortsteil Großrinderfeld war insoweit der größte Nettoempfänger. Die Großrinderfelder verteilten 11484 gültige Stimmen. Insgesamt erhielten die dortigen 16 Kandidaten (6x CDU; 4x IMB und 4x FW) 13158 Stimmen und somit 1674 mehr als durch die eigenen Bürger möglich gewesen wären (die ja zum Teil auch hinauswählten, ohne es zu müssen).


FAZIT:
Die oben beschriebenen Wählerbewegungen lassen sich am besten dadurch erklären, dass diehöhere Anzahl von zu wählenden Bewerbern auch mehr auswärtige Stimmen anzogen – ein sogenannter Pull-Effekt. Ansonsten waren jedoch die Wählerwanderungen bzw. die Verteilungen nicht so, dass es extreme Verzerrungen oder Schieflagen im Wahlergebnis gegeben hätte – zumindest nicht auf die Listen bezogen.

 

Zum guten Schluss:
So liebe Freunde und Interessierte, ich hoffe ich konnte durch die nackten Zahlen etwas aufklären.
Ich warne vor vorschnellen Schlussfolgerungen ohne intensive Analyse und verbleibe – stets bereit
für Rückfragen –


Euer/Ihr
Sven Schultheiß
(der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende)

 

 

Informationen zu den Kandidaten der Kommunalwahl 2019 finden sie hier